Mittwoch, 9. November 2016

Mein Leben ohne die Pille - das Fazit nach einem Monat


 Ja, jetzt bin ich vier Wochen pillenfrei.

Bevor ich jetzt aber zum Eingemachten komme, muss ich mich erstmal dafür entschuldigen, dass letzte Woche kein Post online gegangen ist. Ich hatte mich am Donnerstag davor schwer an der Schulter verletzt und konnte mich überhaupt nicht motivieren irgendwas zu schreiben (vielleicht eine Nebenwirkung der Schmerzmittel? Zumindest habe ich mich voll auf Droge gefühlt...). Jedenfalls wurden alle schlimmeren Dinge wie die Kalkschulter oder ein Sehnenriss ausgeschlossen, ich hatte "nur" eine Überbelastung und die Sehnen sind jetzt extrem beleidigt. Etwas Gutes hat das aber: Ich bekomme Massagen und wow, tut das gut. Ich glaube, das gönne ich mir immer wieder mal, wenn das Rezept durch ist :)

Zurück zum eigentlichen Thema!
Nun bin ich also seit vier Wochen pillenfrei und statt jetzt wieder alle Punkte abzuhandeln, wie ich es in der ersten und zweiten Woche getan habe, möchte ich euch heute einen Gesamteindruck beschreiben.

Zuerst aber zu der Frage, die ich mir selbst vor diesem Vorhaben gestellt habe: Wie wird meine Periode sein? Ich habe viel gelesen, dass sie erstmal einige Zeit garnicht kam, dann sehr unregelmäßig und es Monate oder gar Jahre gedauert hat, bis sie sich wieder eingependelt hatte (unter anderem findet ihr zu dem gesamten Thema hier einen schönen Beitrag).
Nun, was soll ich sagen... Ich habe meine Periode am Sonntag bekommen. Und was ich daran so besonders toll fand war, dass ich sie sehr genau vorhersagen konnte. Vor etwa zwei Wochen hatte ich ein starkes Ziehen im Unterbauch und hatte bereits die Vermutung, dass ich meinen Eisprung haben könnte. Am Samstag Abend bekam ich dann ziemlich fiese Bauchschmerzen und als mein Mann fragte, ob ich vielleicht etwas falsches gegessen haben könnte, sagte ich nur, dass ich vielleicht meine Tage bekommen würde. Und so war es dann auch.
Natürlich denke ich jetzt nicht, dass alles wieder im Lot ist, vielleicht setzt sie jetzt erstmal aus, aber wer weiß das schon. Dafür ist diese Serie ja da, dass ich euch mitnehmen kann auf dieser kleinen Reise.
Was ich aber sagen kann: Meine Periode war absolut anders. Erstmal hatte ich zwei Tage lang Regelschmerzen, am zweiten Tag so schlimm, dass ich in der Nacht kaum geschlafen habe. Dann war sie viel und vor allem viel flüssiger als vorher. Es fühlte sich dabei aber doch besser, natürlicher an (also die Viskosität meine ich). Und vor allem war der ganze Spuk heute Morgen schon wieder rum (was bedeutet, dass ich meine Tage im Grunde nur 3 Tage lang hatte...).

Nun zu den anderen, weniger offensichtlichen Dingen:

Viele sagen immer, mit dem Absetzen der Pille habe sich bei ihnen unglaublich viel (vor allem ins Negative) verändert. Ich muss sagen, bei mir überhaupt nicht. Klar, in der ersten Woche hatte ich schlechte Haut, die hat sich aber wieder super eingependelt, zwar habe ich etwas mehr Pickel als vorher, aber die stressen mich nicht, vor allem kommen und gehen die innerhalb eines Tages. Ich werde demnächst (Hallo Weihnachtsmann, hier bin ich) die Pflege auf etwas hochwertiger umstellen und da es mit den Proben schon gut geklappt hat, wirds mit der Originalgröße auch funktionieren.
Mein Gewicht und mein Körperfettanteil sind mehr oder weniger gleich geblieben. Klar, meine Verletzung hatte mich erstmal aus dem Training gehauen, vielleicht hätte ich sonst andere bessere Ergebnisse, aber hätte hätte Fahrradkette, so ist es eben nicht und wir müssen schließlich mit dem arbeiten, was da ist.
Ich bilde mir ein, dass mir meine Haare ausgehen.... Zumindest ist momentan ziemlich viel Haar in der Bürste... Aber da bin ich eh extrem empfindlich und schiebe schnell Panik, ich könnte eine Glatze kriegen (warum auch immer, meine Familie ist von mütterlicher Seite zumindest noch bis ins hohe Alter mit kräftigem Haar gesegnet). Nächsten Samstag bin ich beim Friseur, vielleicht weiß ich danach

Ich bin ein ganz schöner Morgenvogel geworden. 5.15 Uhr aufstehen, Morgensport, Meditation, Frühstück, Wohnung putzen, arbeiten... alles kein Thema grade. Dafür wollte ich grade letzte und vorletzte Woche am liebsten ein Mittagsschläfchen machen. Und abends packe ich es dafür auch oft länger, wenn ich denn einen Anreiz habe, wachzubleiben.
Ich esse weniger Zucker. Zumindest teilweise. Zwar mag ich gerne noch den Keks/dieSchokoloade/das Honigbrot am Nachmittag, aber insgesamt fahre ich weniger auf Süße ab. Als am Freitag hatte ich etwas, was ich nach neueren Standards als "Frustfressen" bezeichnen würde, mein altes Ich hat dafür aber wohl eher ein müdes Lächeln auf der Lippe: drei Kekse, vier Maoam Kracher und 1 Handvoll Chips... ja. Könnte schlimmer sein denke ich!

Mein Selbstbewusstsein hat einen Mega-Boost bekommen! Ich mache Videocalls, rufe Menschen an, grinse immer, bin laut, mache auf mich aufmerksam, traue mich einfach Dinge, vor denen ich mich vorher eher versteckt habe. Und das ist auf der einen Seite absolut geil und doch auch beängstigend, weil ich bisher immer eher ein stilles Mäuschen war.
Mir ist natürlich klar, dass ich nicht direkt sagen kann, ob es an dem Absetzen der Pille, also der Hormone liegt (wir erinnern uns, dass die Pille auch deppressiv machen kann?) oder an der Tatsache, dass ich dadurch das Gefühl bekommen habe, mein Leben und meinen Körper mehr selbst zu bestimmen und diese eine Handlung nun auf andere Bereiche ausstrahlt. So oder so, eine interessante und wirklich tolle Begleiterscheinung.
Insgesamt ist meine Laune auch ausgeglichen und grundsätzlich sehr gut!

So, das war nun also eine Zusammenfassung des ersten Monats. Wir sehen uns mit diesem Thema in zwei Monaten wieder und bis dahin hoffe ich, dass ihr mich trotzdem mal hier auf dem Blog besuchen kommt.

Liebe Grüße,
Daniela

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